Die Beteiligten
Die Familie
Die Moritz GmbH ist ein Familienunternehmen. Alles begann nach dem zweiten Weltkrieg 1946. Hugo Moritz übernahm eine alte Schmiedewerkstatt in Brückstadt nördlich von Frankfurt am Main und baute sie zu einem erfolgreichen Betrieb auf. Nach 30 Jahren beteiligte er seine beiden Söhne Hartmut und Horst und initiierte somit den ersten Generationswechsel. Leider verstirbt der älteste Sohn Hartmut tragisch aufgrund eines Verkehrsunfalls. 10 Jahre später stirbt auch Hugo und nun ist Horst, unterstützt von seiner Frau Else, für das Unternehmen verantwortlich. Die Ehefrau von Hartmut und nun Witwe, Anna Maria Moritz, arbeitet zwar nicht im Unternehmen mit, ist aber als Erbin von 25% der Betriebsimmobilie durch das Unternehmen abgesichert. Stattdessen ist sie ehrenamtlich sozial und kirchlich engagiert. Durch ihre Besitzanteile bestimmt sie letzlich auch wichtige Zukunftsentscheidungen für das Unternehmen mit.
Horst hat drei Kinder und möchte gerne, dass eines der Kinder die Nachfolge antritt. Deshalb unterstützt er Heiko in seiner beruflichen Laufbahn und lässt ihn als Maschinenbauer 2 Jahre in der Firma mitarbeiten. Doch es läuft nicht glatt. Die beiden Sturköpfe entzweien sich leider sehr und reden nicht mehr miteinander. Die anderen beiden Kinder gehen zunächst andere berufliche Wege. Das Verhältnis zwischen Horst Moritz und seinem jüngsten Sohn Kevin ist nicht das beste, aber vielleicht kommt Kevin als Gitarrist und Lebemann trotzdem für die Nachfolge in Frage? Und Veronika? Horst traut ihr aufgrund ihrer sozialen einfühlsamen Art die Führung eines Unternehmens bisher nicht zu. Genauer gesagt, hat er gar nicht darüber nachgedacht, dass seine Tochter überhaupt in Frage kommen könnte.
Die Belegschaft
Oder ist es doch besser, einen der Angestellten aus dem Unternehmen zum Chef zu machen? Wenn überhaupt, kommen zwei für Horst sehr wichtige enge Mitarbeiter in Frage, denen er vertraut. Ludwig Wonschack als kaufmännischer Geschäftsführer und Manfred Groß als technischer Geschäftsführer arbeiten mit dem geschäftsführenden Inhaber Horst eng zusammen. Besonders Manfred Groß ist nahezu mit dem Unternehmen aufgewachsen und fühlt sich emotional sehr verbunden. Er leitet 15 Mitarbeiter in der Produktion, drei im Lager und fünf in der Konstruktion. Mit Ludwig Wonschack hat der Vertrieb und das Controlling einen starken Aufschwung bekommen. Ihm unterstehen drei Mitarbeiter in der Verwaltung, drei Mitarbeiter, die für die Finanzen zuständig sind und ein Mitarbeiter im Qualitätsmanagement. Nachdem Heiko sich mit seinem Vater Horst entzweite, hat Horst die beiden Mitarbeitern Groß und Wonschack mit jeweils 10 % am Unternehmen beteiligt, um sie noch mehr zu motivieren und zu binden. Könnten sie gute Nachfolger sein?
Was wäre jedoch ein Geschäftsführer ohne sein Sekretariat. Frau Ruth Ehlers ist als einzige Frau die Perle des Unternehmens und auch für Horst in der Zuarbeit unersetzlich, schließlich kennen sie sich schon Jahrzehnte. Sie weiß sehr viel über das Unternehmen und die Mitarbeiter – Daten, Fakten und Zahlen aber auch Persönliches. Sie hat für alle ein offenes Ohr, denn mit dem dominanten Chef Horst ist es nicht immer einfach. Auch die Kinder kennt sie von klein auf. In der Zeit hat sie mit Else Moritz zusammengearbeitet, die ihren Mann in der Verwaltung unterstützt hat, bevor Herr Wonschack eingestellt wurde. Das war damals gar nicht so einfach für Else, Kinder und Firma unter einen Hut zu bringen. Da war sie froh um die Hilfe von Ruth, mit der sie sich auch persönlich gut verstanden hat.
Informationen zu allen Beteiligten
In dem interaktiven Genogramm, kannst du dich über die einzelnen Rollen informieren. Bei Klick auf die einzelnen Charaktere, findest du eine Kurzvorstellung zu jeder Person. Für deine eigene Rolle, kannst du dir die geheimen Spielinformationen als PDF zur Vorbereitung herunterladen. Für digitale Spiele gibt es außerdem einen virtuellen Hintergrund zu jeder Rolle.
Horst Moritz
Heiko Moritz
Veronika Moritz
Kevin Moritz
Horst Moritz (65)
Geschäftsführender Gesellschafter, Vater und Senior
»Ich bin Horst Moritz, der geschäftsführende Gesellschafter der Moritz GmbH. Ich führe das Unternehmen, seitdem ich es 1993 von meinem Vater übernommen habe. Mein Unternehmen und ich sind eng miteinander verbunden. Die Moritz GmbH ist meine Lebensaufgabe und ich bin stolz auf dieses hart erarbeitete Werk.
Auch heute noch bin ich jeden Morgen vor meinen Mitarbeitern im Betrieb und arbeite oft noch bis tief in die Nacht. Jetzt muss ich leider aus gesundheitlichen Gründen anfangen, meine Nachfolge zu planen. Das macht mir große Sorgen. Wer ist denn heute noch dazu bereit, eine so verantwortungsvolle Aufgabe mit vollem Engagement zu übernehmen und bringt die notwendigen unternehmerischen Kompetenzen mit?
Ich möchte nicht, dass das, was ich über Jahrzehnte aufgebaut habe, am Ende zerstört wird. Schließlich steht damit auch die Zukunft von 57 Mitarbeitern, deren Familien und unseren Kunden auf dem Spiel! Das Unternehmen braucht weiterhin eine Führungspersönlichkeit, die Autorität ausstrahlt und immer die Kontrolle behält.«
Else Moritz (63)
Ehefrau von Horst und graue Eminenz, Mutter
»Ich bin Else Moritz, wie ihr ja schon wisst. Ursprünglich hatte ich mir mein Leben anders vorgestellt. Nach meinem Schauspielstudium in Graz hatte ich auch schon einige Engagements. Dann lernte ich meinen lieben Horst kennen. Horst übernahm kurz nach unserer Hochzeit die Firma seines Vaters. Natürlich war klar, dass ich ihm helfen würde. Ich stamme ja auch aus einer Unternehmerfamilie. So habe ich also meine Karriere aufgegeben und ihn tatkräftig unterstützt. Buchhaltung und Personalwesen konnte ich ihm abnehmen. Aber auch alle anderen wichtigen Entscheidungen haben wir immer gemeinsam besprochen.
Ich bin die Beraterin meines Mannes. Wenn es um wichtige Themen und Fragen geht, besprechen wir einfach alles. So kann ich ihn bis heute unterstützen.«
Anna-Maria Moritz
Gesellschafterin, Witwe von Hartmut
»Ich bin Anna-Maria Moritz und auch Gesellschafterin der Moritz GmbH. Ich war mit Horsts Bruder Hartmut verheiratet, den ich leider schon viel zu früh verlieren musste. Es ist schlimm, dass Hartmut so früh gestorben ist. Er wäre sonst heute auch hier und hätte sicher Horst als Mitgeschäftsführer gut zur Seite stehen können.
Das Leben hat es nicht gut mit mir gemeint! Ich selbst habe keine eigenen Kinder und zu den drei chaotischen Kindern meines Schwagers habe ich keine besonders gute Beziehung. Es ist nicht leicht, immer alles alleine machen zu müssen.
Es tut mir weh, mit anzusehen, wie viel Unfrieden hier in der Familie herrscht. Also, das war früher nicht so. Da haben alle zusammengehalten und waren füreinander da! Anstatt mich mit diesen Streitereien auseinanderzusetzen, kümmere ich mich lieber um Wichtigeres. Ich engagiere mich ehrenamtlich sozial und bin zudem sehr aktiv in der Kirche.«
Heiko Moritz
Dipl. Ing, ältester Sohn
»Mein Name ist Heiko Moritz und ich bin 32 Jahre alt. Wir drei Geschwister sind quasi mit dem Unternehmen meines Vaters aufgewachsen. Er betont zwar immer, dass wir in unserer Berufswahl alle Freiheiten haben, doch war zu spüren, dass er sich eine Nachfolge innerhalb der Familie wünscht. Wir waren oft, wenn z. B. neue Maschinen für die Firma gekauft wurden, auch mal sonntags da und Vater hat uns stolz die neuen technischen Entwicklungen gezeigt. Ich bin der Älteste und war von uns dreien am meisten involviert.
Nach meiner Ausbildung zum Werkzeugmacher habe ich für zwei Jahre in der Firma gearbeitet und kenne somit alle Mitarbeiter und Prozesse ziemlich gut. Leider war mein Vater nicht offen für neue Ideen. Ein Unternehmen muss schließlich auch mit der Zeit gehen. Ich hätte auch einen eigenständigen Verantwortungsbereich übernommen, um eine neue Richtung einzuschlagen. Doch auch das hat mir mein Vater nicht zugetraut. Deshalb war es besser für uns beide, dass ich ausgestiegen bin.
Danach habe ich Ingenieurswesen studiert und bin nun als Führungskraft in einem großen Maschinenbaukonzern tätig.«
Veronika Moritz (30)
Industriedesignerin, MBA, einzige Tochter
»Mein Name ist Veronika, ich bin die Mittlere der drei Kinder. Da ich in der Firma meines Vaters nicht so eingeplant war, wie mein Bruder Heiko, bin ich erst einmal meinen eigenen Weg gegangen. Als Au-Pair habe ich ein Jahr in Kanada gelebt und anschließend studierte ich sehr erfolgreich Industrie-Design. Nach meinem Studium habe ich bei einem Start-Up-Unternehmen als Designerin angefangen. Schnell ist mir klar geworden, dass mir das Arbeitsumfeld zu »abgehoben« und zu wenig kreativ ist. Daraufhin bin ich ins Marketing gewechselt und absolvierte berufsbegleitend ein MBA-Programm. Mittlerweile leite ich die Marketing-Abteilung in einem größeren mittelständischen Unternehmen, in dem ich vor allem auch die wichtigsten Key Accounts betreue.
Jetzt, nachdem mein Vater einen Herzinfarkt hatte, bin ich bereit, bei uns einzusteigen. Ich sehe es als Verantwortung von uns Kindern, für Papa und das Unternehmen da zu sein.«
Kevin Moritz (25)
Student, zweiter Sohn
»Hallo an Euch, ja, ich bin der Kevin und ich habe auch schon in unserem Betrieb gearbeitet. Wobei ich anders als Heiko bisher nicht plane, voll einzusteigen. Meine Idee von Unternehmensführung und Zusammenarbeit ist da vielleicht etwas anders. Dieses starre Hierarchiedenken ist nicht meine Art. Wie ihr wisst, bin ich Musiker, da kommt es auf das Zusammenspiel in der Band an. Dabei müssen nicht immer alle die Besten sein, aber alle etwas beitragen. Ich würde hier alles ganz anders machen. Na gut, das nur mal nebenbei.
Also: Meine Passion ist die Musik. Ich studiere Klavier und Gitarre. Das Leben braucht auch Schöngeist und Kunst, sonst hat es keinen Wert. Musik bringt einen in den richtigen Flow. Natürlich mache ich auch andere Dinge. Ich bin echt fit im Motorsport, auch wenn man es mir vielleicht nicht so ansieht. Aber da kenne ich mich aus. Also wenn ihr mal etwas über Autos wissen möchtet …«
Ludwig Wonschack (42)
Kaufmännischer Leiter
»Ja, wie schon gesagt wurde, bilden Manfred Groß und ich gemeinsam mit Horst Moritz die Geschäftsführung. Ich bin als kaufmännischer Leiter für die Finanzen zuständig. Unsere Zusammenarbeit klappt sehr gut. Wichtige Entscheidungen werden meistens einstimmig getroffen. Die Mitarbeiter akzeptieren uns. Eigentlich bin ich gelernter technischer Zeichner. Ich war vorher im Vertrieb tätig, als mich Horst bei einer Messe abgeworben hat.
Meine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse stammen aus der Praxis. Ich war zunächst dafür da, methodisch und akribisch das bis dahin recht hemdsärmelig geführte Rechnungswesen und den gesamten kaufmännischen Bereich der Firma mal auf Vordermann zu bringen. Jetzt mache ich noch viel mehr und kümmere mich um alles, außer um die Produktion und die Kundenbetreuung. Als ehemaliger Vertriebler möchte ich auch hier noch viel aktiver werden. Horst kann nicht weiterhin so viele Kunden alleine betreuen.«
Manfred Groß (55)
Technischer Leiter
»Guten Tag, mein Name ist Manfred Groß und ich bin Betriebsleiter der Moritz GmbH. Schon beim Vater von Horst habe ich das Schmiedehandwerk gelernt und bin somit der Dienstälteste hier. Der Betrieb ist auch mein Leben. Ich kenne buchstäblich jede Schraube und die Produktion wie kein anderer. Mein Kollege Ludwig Wonschack und ich stehen Horst Moritz zur Seite. Unsere Zusammenarbeit klappt gut, wir sind ein eingespieltes Führungsteam. Jeder hat seine Aufgabe. In der Produktion macht mir aber keiner etwas vor. Da habe ich das Sagen. Alles Wichtige besprechen wir mit Horst Moritz. Uns verbindet mittlerweile mehr als nur die Firma, da wir uns schon so lange kennen.
Wenn Horst mal ausfällt, können wir das Tagesgeschäft problemlos in seinem Sinne weiterführen. Die Mitarbeiter akzeptieren uns, so dass alles wie gewohnt laufen kann. Wird es mal hektischer, kann ich sehr gut die Ruhe bewahren. Das macht auch die Erfahrung. Ich hoffe, dass wir hier gemeinsam gute Lösungen für die Zukunft des Unternehmens erarbeiten können.«
Ruth Ehlers (63)
Büroleitung
»Mein Name ist Ruth Ehlers. Ich bin Büroleiterin bei der Moritz GmbH und ich gehöre schon so gut wie zum Inventar. Seit mittlerweile fast 40 Jahren bin ich nun bereits im Unternehmen. Ich war schon dabei, als Horst das Unternehmen von seinem Vater übernommen hat.
Was haben wir für Zeiten gemeinsam überstanden. Wir waren hier immer eine große Familie. Am schönsten waren die Sommerfeste, wenn dann alle Mitarbeiter mit ihren Familien zusammenkamen. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl war einfach etwas Besonderes.
Früh morgens habe ich mit Horst angefangen und bis in den späten Abend haben wir gearbeitet. Mein Sohn musste oft nach der Schule zu mir ins Büro kommen und hier seine Schulaufgaben machen. Gern hat er auch mit den Moritz-Kindern gespielt. Nun wollen die ja nichts mehr mit uns zu tun haben…
Eigentlich wollte ich mit 60 aufhören. Ich arbeite nur noch Horst zuliebe im Unternehmen. Spätestens in zwei Jahren muss dann aber wirklich Schluss sein.«
Anita Ripolizc
Beraterin der Moritz GmbH, Moderatorin
»Herzlich willkommen, liebe Familie Moritz und liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Moritz GmbH!
Mein Name ist Anita Ripolizc und ich freue mich, dass sie sich alle die Zeit genommen haben, um heute hier dabei zu sein. Horst Moritz hat mich für ihre Konferenzen zum Thema Nachfolge als Moderatorin hinzugeholt. Ich bin schon seit Jahren Beraterin der Moritz GmbH und somit gut mit dem Unternehmen vertraut. Gerne unterstütze ich sie nun auch bei der Nachfolge für Herrn Moritz. Mir liegt die Moritz GmbH und ein guter Übergang auch persönlich sehr am Herzen.
Da ich sie nicht alle kenne, möchte ich sie bitten, sich in dieser Runde kurz vorzustellen. Erzählen sie mir bitte, wie sie mit Horst Moritz und der Moritz GmbH in Verbindung stehen und was für die Unternehmensnachfolge aus ihrer Sicht wichtig sein kann.«