Moderation

Die Rolle der Moderatorin in dem Live Action Role Playing  hat einen starken Einfluss auf den Verlauf des Spiels und die Diskussion der Familie.

Das Wort „Moderatio“ stammt aus dem Lateinischen und hat mehrere Bedeutungen:

  • Mäßigung, Maß halten, Selbstbeherrschung, rechtes Maß, Verhältnis, Harmonie
  • Milde, Schonung, Zügeln, Regelung, Lenkung, Leitung, Herrschaft, Regierung
  • Moderator: Lenker, Leiter, Anführer, der Mäßigung übt, der etwas mäßigt
  • Moderation ist keine Mediation
  • Moderator oeconimicus ist der Manager
  • Moderator civitatis der Staatschef

Hier wird schon deutlich, was eine Moderation alles beinhaltet. Von Führen und Lenken zum rechten Maß, Milde, Selbstbeherrschung bis zu zügeln und Harmonie.

Die Moderatorin Anita Ripolicz hat in diesem Spiel die Aufgabe durch das Gespräch zu führen. Sie bietet Unterstützung und Hilfe (gerne auch methodischer Art) zur Lösung der Ausgangslage und zum Umgang mit Konflikten, ohne inhaltlich Stellung oder Partei zu ergreifen.

Ziel dabei ist, dass die Ideen und Beiträge aller Beteiligten im angemessenen Rahmen gehört werden und durch die Diskussion ein passendes Ergebnis für die Ausgangsfrage bzw. Problematik gefunden wird. Die Schwierigkeit besteht natürlich bei einer familiären Konstellation darin, dass es durch die gemeinsame Geschichte eine Menge Emotionen und ungelöste zwischenmenschliche Themen gibt. Diese können nicht einfach vollkommen außer Acht gelassen und alles nur auf der Sachebene diskutiert werden. Auch die zwischenmenschlichen Themen, Hemmnisse, Wünsche und Vorstellungen sollen hier Gehör finden, da sonst alles im Frust einzelner Beteiligten enden kann. Gleichzeitig ist dabei wichtig das richtige Maß zu steuern. Dabei ist auch deutlich zu machen, was sich in der Auseinandersetzung gut klären und in einen Konsens bringen lässt und was außerhalb separat geklärt werden sollte. Ein sensibles gutes Gespür der Moderatorin ist hier sehr hilfreich und kann in diesem Spiel gut trainiert werden, da es sich ja nicht um einen Ernstfall handelt.

Dabei sind folgende Aspekte in der Vorbereitung wichtig:

  • Für eine gute wertschätzende Gesprächsatmosphäre sorgen, z.B. durch die Erwähnung wertschätzender Gesprächsregeln und klarer transparenter Struktur
  • Auf den offenen Umgang mit abweichenden Meinungen hinweisen, denn auch vollkommen andere Sichtweisen können bereichernd sein
  • Ordnen der verschiedenen Ideen und Aspekte rund um das Thema
  • Kreativität und Problemlösung der Teilnehmenden fördern und durch gute Fragen auf andere Sichtweisen und Lösungsansätze bringen
  • Achtsam auch zurückhaltende Personen in das Gespräch integrieren
  • Erkennen, wenn dominante Teilnehmende andere mit möglichen guten Ideen unterbrechen und nicht zu Wort kommen lassen: Den anderen das Wort geben
  • Ziel ist es auch, in der Gruppe nach Möglichkeit einen guten Konsens zur Problemlösung zu erarbeiten

Die Herausforderung bei so einer Familienkonferenz liegt in den verantwortungsvollen Entscheidungen, die tief mit Emotionen verknüpft und konflikthaft besetzt sein können.

Es gibt dazu verschiedene Moderationsmethoden. Eine oft angewendete Methode ist z.B. Ideen und Vorschläge der Beteiligten auf Kärtchen und auf einer Pinnwand zu sammeln, zu ordnen und damit auch sichtbar zu machen. Beschriebene Kärtchen dienen zur Strukturierung der zu diskutierenden Themen und/ oder Ausgangslage und können auch zu weiterführenden Fragestellungen, Lösungsideen und Perspektiven genutzt werden. Dadurch gehen einzelne Aspekte nicht verloren und können auch in späteren Schritten noch mitbedacht werden. Ergebnisse daraus lassen sich z.B. durch weiterführende Bewertungen, und durch die Ordnung der Hauptpunkte mit der Formulierung konkreter Umsetzung generieren. Diese Methode eignet sich gut in Präsenz, funktioniert aber auch online auf einem für alle sichtbaren geteilten Whiteboard auf dem Bildschirm.

Es gibt auch die Möglichkeit über verschiedene Tools interaktiv zu arbeiten, wie z.B. das Miroboard. Es können dann mehrere Teilnehmende Aspekte gleichzeitig auf die „Pinnwand“ schreiben. So wird auch Zeit gewonnen.

Rollenvorbereitung der Moderatorin

  • Zielsetzung der Familienkonferenz vergegenwärtigen
  • Grundkenntnisse zu dem Thema der Nachfolge, zum Unternehmen und der familiären Ausgangslage aneignen
  • Passende Fragestellungen vorbereiten, Vorgehensweise und Dokumentation
  • Raum/ Material vorbereiten/ Passende Moderationstechnik/ Methodik überlegen
  • Zeit und Ablauf der Diskussion bestimmen
  • Wichtig ist, für eine gute Gesprächsatmosphäre zu sorgen, auch durch Klarheit und Struktur
  • Besprechungsmoderation: WER FRAGT DER FÜHRT- Steuerung durch die Fragen… Gedankenanregung
  • W-Fragen, Wer, was, wie, wann, warum, weshalb, wodurch
  • Hypothesen entwickeln lassen: Angenommen, Sie … (treten die Nachfolge von Horst Moritz an … )

Mögliche Schwierigkeiten einer Moderation

  • Verfolgung eigener Interessen
  • Die Kompetenz der Moderatorin kann die Qualität der Ergebnisse beeinflussen
  • Prozess in eine bestimmte Richtung steuern und sich wertend zu verhalten
  • Persönliche Themen /Konflikte mit Teilnehmenden austragen
  • Schweigsame Teilnehmende vernachlässigen
  • Sich die Leitung aus der Hand nehmen lassen
  • Gesprächsregeln einführen, die nicht auch von der Moderatorin selbst eingehalten werden können
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